Kontraktlogistik: Schlechtes Contract Management ist eine Hauptursache für Unzufriedenheit mit dem Outsourcing.

In der Kontraktlogistik ist ein effektives „Contract Management“ – also die praktische Anwendung des Logistikvertrages – entscheidend für die Zufriedenheit der zusammenarbeitenden Parteien. Es ist ein Irrglaube, dass sorgfältige, monatelange Verhandlungen und detaillierte Verträge allein vor Frustration im Praxisbetrieb schützen. Durch diese Fehleinschätzung mangelt es einerseits häufig an Konzentration und Fokus beim Hand Over von der „Projektphase“ in den laufenden Betrieb, anderseits an der ständigen gemeinsamen Weiterentwicklung über die Jahre der Zusammenarbeit. Die richtigen Grundlagen aus der Vertragsverhandlung müssen dennoch gelegt werden.

Hier sind einige der häufigsten Fehler und wie man sie vermeiden kann. Klingt banal, ist in der Praxis aber immer wieder eine Herausforderung.

1. Unklare Vertragsbedingungen und Dokumentation: Oftmals sind die Vertragsbedingungen nicht klar genug definiert, was zu Missverständnissen und Konflikten führen kann. Es ist wichtig, alle Bedingungen und Erwartungen klar und präzise zu formulieren. Zudem sollte eine lückenlose Dokumentation aller wichtigen Elemente der Zusammenarbeit gewährleistet sein, um eine Nachverfolgung und Durchsetzung von Vertragsbedingungen zu erleichtern. 💡📄

2. Mangelnde Kommunikation und Relationship Management: Eine schlechte Kommunikation zwischen den Vertragsparteien kann zu Verzögerungen und Problemen führen. Regelmäßige Meetings und Updates sind entscheidend, um alle Beteiligten auf dem gleichen Stand zu halten. Darüber hinaus ist es wichtig, eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Beziehung zu den Vertragspartnern aufzubauen und zu pflegen, um eine langfristige Zusammenarbeit zu sichern. 🗣️🤝

3. Unzureichendes Briefing der operativen Führungskräfte: Mitarbeitende, die mit dem Vertrag arbeiten, sollten umfassend geschult werden, um sicherzustellen, dass sie die Vertragsbedingungen und -anforderungen verstehen und einhalten können. 🎓

4. Fehlendes Reporting und Monitoring: In der Dynamik des Praxisalltags kommt es leicht zu (unbewussten) Abweichungen vom Vertrag – es werden praktische Lösungen „gelebt“, die aber so bei Vertragsschluss nicht vorgedacht waren. Ein effektives Monitoring-System hilft, Abweichungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. 🔎

5. Probleme beim Hand Over: Nach erfolgreicher Verhandlung eines Logistikvertrages ist der Übergang in den laufenden Betrieb oft eine Herausforderung. Ein detaillierter Übergabeplan und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Teams können helfen, einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. 🤝

Also, bitte „investieren“ Sie bei jedem Outsourcing Ihrer Logistik ebenso viel Kraft und Energie in das „Contract Management“ wie in die „Contract Negotiation“. 👍

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Stephan Meyer