M&A Deals in der Logistik – Was Logistikverträge wirklich wert sind …!

Beim größten derzeit bevorstehenden M&A Deal fragen sich das sicherlich viele Bieter. Mal abgesehen davon, dass es hier eine strategische Bewertung gibt, ist dennoch die Frage wie werthaltig das Bestandsgeschäft von DB Schenker ist?

Aber mal weg vom konkreten Fall, hin zur allgemeinen Frage, was beim Kauf eines Logistikdienstleisters die Bestandsverträge mit Kunden wert sind. Für kurzfristig laufende Transportverträge muss man sicherlich eher auf Marktanteile und die Positionierung des Logistikdienstleisters schauen, um hieraus das künftige Geschäftsvolumen und das zu realisierendes Preisniveau der Transportdienstleistungen ableiten zu können.

Für langfristige Kontraktlogistik-, also i.d.R. Lagerlogistikverträge, erscheint die Formel zunächst einfach: EBIT oder EBT p.a. x Restlaufzeit des Kundenvertrages. So einfach ist es in der Praxis jedoch nicht, denn i.d.R. handelt es sich um individualvertragliche Konstrukte mit den Kunden, sprich um sehr individuelle Kündigungs- und Vertragsverlängerungsklauseln. Häufig weisen Kontraktlogistikverträge auch Sonderkündigungsmöglichkeiten bei nicht zu einigenden Konflikten oder Streitigkeiten um Preisanpassungen oder Change of Control Regelungen auf. Die Liste der individuellen Mechaniken ist lang … Und, ein Erwerber kauft sich natürlich mit jedem Vertrag individuelle Haftungs-/ Finanzrisiken ein – auch diese Seite muss bei der Bestimmung der Werthaltigkeit berücksichtigt werden.

Wie löst man diese Herausforderung der richtigen Bewertung im Rahmen der Due Diligence einer M&A Transaktion? Letztlich durch viel Sachverstand und Erfahrung in der Vertragsgestaltung und durch Sichtung der einzelnen Verträge oder zumindest der größten oder sonstig relevanten.

Andere Meinungen?

Stephan Meyer